Der deutsche Mittelstand hält sich derzeit mit Investitionen zurück. Es ist zu hoffen, dass die Bremsen nun nach der Bundestagswahl durch eine große Koalition gelockert werden. Die EU jedenfalls plant bereits, kleine und mittlgroße Unternehmen (KMU) von bürokratischen Regeln wie dem Lieferkettengesetz und der Nachhaltigkeitsberichtserstattung zu entlasten. Das ist auch notwendig, denn nach einer Sonderstudie der DZ BANK sieht die mittelständische Wirtschaft wachsende Standortprobleme. Hier ein Überblick:
Kernergebnisse
Die Studie der DZ BANK basiert auf einer Befragung von 1.000 Geschäftsführern. Danach bewertet der deutsche Mittelstand den Standort Deutschland insgesamt nur zwischen “befriedigend” und “ausreichend”. Dabei überwiegen die negativen Einschätzungen die positiven. Als Standort für das eigene Unternehmen wird Deutschland etwas besser bewertet (Durchschnittsnote 2,9), was auf eine große regionale Verbundenheit und auf eine gute Anpassungsfähigkeit hindeutet.
Kritische Einzelaspekte
- Infrastruktur: Die Verkehrsinfrastruktur wird nur als “ausreichend” bewertet. Die Bahn-Infrastruktur erhält sogar die Note “4-”. Auch die Internetinfrastruktur schneidet ähnlich schlecht ab. Größere Unternehmen und bestimmte Branchen (z.B. Metallindustrie, Automobilwirtschaft und Maschinenbau) sind besonders unzufrieden
- Behörden: Die Effizienz der Behörden wird als gerade noch “ausreichend” eingestuft. Größere Mittelständler und bestimmte Branchen (z.B. Agrarbetriebe) bewerten die Behörden besonders kritisch.
- Forschungsstandort: Er wird insgesamt als “befriedigend” bewertet und schneidet noch am besten von allen betrachteten Aspekten ab. Große Unterschiede bestehen jedoch zwischen den Branchen. So ist die Elektroindustrie positiver eingestellt als die Ernährungsindustrie.
- Planungssicherheit: Sie wird von den Befragten als “noch befriedigend” eingestuft. Besonders negativ eingestellt ist hier der Agrarsektor.
Standortverlagerung
- Über 75 Prozent der Mittelständler lehnen eine Verlagerung aus Deutschland ab.
- 12 Prozent können sich zumindest vorstellen, einzelne Abteilungen ins Ausland zu verlagern.
- 8 Prozent erwägen die Verlagerung ganzer Standorte in den nächsten fünf Jahren.
- 5 Prozent könnten sich sogar eine Verlagerung des Hauptsitzes vorstellen.
- Vor allem größere Mittelständler und Industrieunternehmen denken häufiger über Verlagerungen nach.
Wenn auch Sie Ihren heimischen Standort durch Investitionen stärken möchten, sprechen Sie uns bitte an. Unsere Finanzierungsexperten beraten Sie gerne.